Von Joschka und anderem Grünzeug
Freundschaft!
zur Begrüßung - im Raucherraum ein paar schlaue Seitenhiebe verteilen und den eigenen linksliberalen Intellekt beim Philosophieren und Diskutieren schärfen, ein Artikelchen schreiben - darin den bösen Neoliberalismus anprangern, zum Abschied noch schnell die Internationale schmettern und auf dem Heimweg mit dem verrosteten Damenfahrrad dem rot-grünen Sonnenuntergang entgegen fahren...
ein ganz normaler Tag in Deutschlands linker Tagespresse?
Eher weniger - leider :)
Was mir am ersten Arbeitstag (1.9.) sofort ins Auge stach, war die Diskrepanz der Transportmittel vor der Tür von Publicis [püblisis] einerseits und der FR andererseits - die sich ja seit kurzem im gleichen Gebäude befinden *Christianwink*. Chopper und Straßenmaschinen gegen Fahrrad und Vespa. Damn, ich sollte doch in der PR-Schiene bleiben und auf meine Ideale scheißen.
Nunja - nun bin ich seit 2 Wochen bei der schreibenden Zunft. In der Online-Redaktion der Frankfurter Rundschau, um genau zu sein. Doch mit dem Schreiben ist es noch nicht so weit her. Wenn man vom Zusammenschreiben von Agenturtexten mal absieht, was leider daran liegt, dass die Onlineredaktion notorisch unterbesetzt und mit dem Tagesgeschäft bereits so zu ist, dass für ernsthafte journalistische Arbeit kaum Zeit bleibt.
Fairerweise muss man allerdings sagen, dass die OR momentan in starken Änderungsprozessen steckt, so dass verständlicherweise dem Praktikanten nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil wird.
Daher habe ich mich beim Relaunch-Prozess der Seite versucht konzeptionell einzubringen und insbesondere mein Augenmerk auf die User-Interaktion gelegt. Es sieht so aus, als würde sich hier in Kürze einiges tun, was mir auch recht viel Arbeit bereiten wird.
Erste zarte Stilblüten finden sich hier: FR[Blog]
Der Blog (ja, ich weiß – wir sind voll im Trend, was?) geht Montag online und ihr seid alle herzlich eingeladen, euren Senf abzugeben. Bitte berücksichtigen: die Chefredakteure sind hier auch aktiv – ein gewisses Niveau wäre schon erwünscht ;)
Ach ja: Gestern war Joschka in der Redaktion – unser strategisch günstig gelegenes Büro direkt gegenüber der Chefredaktion, so dachte ich, sollte mir eigentlich die Möglichkeit geben, ihm vielleicht sogar mal auf dem Flur die Hand zu schütteln. Meine Hoffnungen wurden aber jäh enttäuscht und ich musste mich mit den schnieken und wichtigen Personenschützern zufrieden geben, während man Joschka bis in unser Büro krakelen hörte.
Es war wohl schon ein Zeichen gewesen, als just in dem Moment, in dem er aus seinem Wahlkampfbus vor dem Colosseo trat, die automatische Jalousie das Fenster verdunkelte, während wir mit Digicams gewappnet auf einen guten Schnappschuss lauerten.
Dafür habe ich wenigstens vor zwei Wochen Herrn Clement die Hand schütteln dürfen und ein paar gute Schnappschüsse von ihm machen können, als er in einer lokalen Druckerei – wie es der Zufall so will, eine von mir gestaltete Mitarbeiterzeitung begutachtete (kein Scherz).
Ansonsten bin ich im Webauftritt verantwortlich für die Rubriken Computer/Internet (Netzwerk) und Fitness & Gesundheit, falls mal einer mal einen Blick wagen möchte.
Ich hoffe, es gibt bald interessanteres zu berichten – dann werde ich mich auch kürzer fassen ;)
@Jan: Du siehst also: du bist nicht alleine auf weiter Flur UND Praktikantenjahre sind keine Herrenjahre.
zur Begrüßung - im Raucherraum ein paar schlaue Seitenhiebe verteilen und den eigenen linksliberalen Intellekt beim Philosophieren und Diskutieren schärfen, ein Artikelchen schreiben - darin den bösen Neoliberalismus anprangern, zum Abschied noch schnell die Internationale schmettern und auf dem Heimweg mit dem verrosteten Damenfahrrad dem rot-grünen Sonnenuntergang entgegen fahren...
ein ganz normaler Tag in Deutschlands linker Tagespresse?
Eher weniger - leider :)
Was mir am ersten Arbeitstag (1.9.) sofort ins Auge stach, war die Diskrepanz der Transportmittel vor der Tür von Publicis [püblisis] einerseits und der FR andererseits - die sich ja seit kurzem im gleichen Gebäude befinden *Christianwink*. Chopper und Straßenmaschinen gegen Fahrrad und Vespa. Damn, ich sollte doch in der PR-Schiene bleiben und auf meine Ideale scheißen.
Nunja - nun bin ich seit 2 Wochen bei der schreibenden Zunft. In der Online-Redaktion der Frankfurter Rundschau, um genau zu sein. Doch mit dem Schreiben ist es noch nicht so weit her. Wenn man vom Zusammenschreiben von Agenturtexten mal absieht, was leider daran liegt, dass die Onlineredaktion notorisch unterbesetzt und mit dem Tagesgeschäft bereits so zu ist, dass für ernsthafte journalistische Arbeit kaum Zeit bleibt.
Fairerweise muss man allerdings sagen, dass die OR momentan in starken Änderungsprozessen steckt, so dass verständlicherweise dem Praktikanten nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil wird.
Daher habe ich mich beim Relaunch-Prozess der Seite versucht konzeptionell einzubringen und insbesondere mein Augenmerk auf die User-Interaktion gelegt. Es sieht so aus, als würde sich hier in Kürze einiges tun, was mir auch recht viel Arbeit bereiten wird.
Erste zarte Stilblüten finden sich hier: FR[Blog]
Der Blog (ja, ich weiß – wir sind voll im Trend, was?) geht Montag online und ihr seid alle herzlich eingeladen, euren Senf abzugeben. Bitte berücksichtigen: die Chefredakteure sind hier auch aktiv – ein gewisses Niveau wäre schon erwünscht ;)
Ach ja: Gestern war Joschka in der Redaktion – unser strategisch günstig gelegenes Büro direkt gegenüber der Chefredaktion, so dachte ich, sollte mir eigentlich die Möglichkeit geben, ihm vielleicht sogar mal auf dem Flur die Hand zu schütteln. Meine Hoffnungen wurden aber jäh enttäuscht und ich musste mich mit den schnieken und wichtigen Personenschützern zufrieden geben, während man Joschka bis in unser Büro krakelen hörte.
Es war wohl schon ein Zeichen gewesen, als just in dem Moment, in dem er aus seinem Wahlkampfbus vor dem Colosseo trat, die automatische Jalousie das Fenster verdunkelte, während wir mit Digicams gewappnet auf einen guten Schnappschuss lauerten.
Dafür habe ich wenigstens vor zwei Wochen Herrn Clement die Hand schütteln dürfen und ein paar gute Schnappschüsse von ihm machen können, als er in einer lokalen Druckerei – wie es der Zufall so will, eine von mir gestaltete Mitarbeiterzeitung begutachtete (kein Scherz).
Ansonsten bin ich im Webauftritt verantwortlich für die Rubriken Computer/Internet (Netzwerk) und Fitness & Gesundheit, falls mal einer mal einen Blick wagen möchte.
Ich hoffe, es gibt bald interessanteres zu berichten – dann werde ich mich auch kürzer fassen ;)
@Jan: Du siehst also: du bist nicht alleine auf weiter Flur UND Praktikantenjahre sind keine Herrenjahre.
Rooster - 16. Sep, 21:21
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
7an - 22. Sep, 19:15
Ich glaube, man sollte den Journalismus nicht an wenigen Online-Redaktionen festmachen. Aber in der Tat ueberlege ich auch, ob Printjournalismus fuer die berufliche Zukunft nicht besser waere, und den ganzen Internetkram als Hobby zu behalten.
Noch ne andere Story: Ein ZEIT-Printredakteur erzaehlte neulich, er habe mal ein Vierteljahr bei SpOn gearbeitet. Danach war er ausgebrannt und musste kuendigen.
Noch ne andere Story: Ein ZEIT-Printredakteur erzaehlte neulich, er habe mal ein Vierteljahr bei SpOn gearbeitet. Danach war er ausgebrannt und musste kuendigen.
Trackback URL:
https://bps.twoday.net/stories/982953/modTrackback