22
Aug
2005

KL is calling...

------------Geschrieben von Lena------------

Selamat datang, ihr Lieben,

ja, ich lebe noch :-). Und natürlich habe ich euch nicht vergessen. Hatte einfach bisher keine Zeit gefunden, mich vor den Rechner zu setzen und euch zu schreiben. Es gibt einfach viel zu viele Sachen hier, die es jeden Tag zu entdecken und zu erkunden gilt.

Wie das Leben hier so ist? Sehr spannend und abwechslungsreich. KL (so kürzen Sie hier alle Kuala Lumpur ab) ist echt eine riesige Multi-Kulti Stadt mit vielen Kontrasten. Während man gerade eben noch die hochmodernen Petronas-Towers (das zweithöchste Gebäude der Welt) bewundert hat, ist man ein paar Schritte weiter in Little India, wo einem für ein paar Cent müde Füße auf dem Bürgersteig massiert werden und man in kleinen, leicht heruntergekommenen Straßenlädchen traditionelle indische und malaiische Speisen kaufen kann.
Geht man ein Stückchen weiter, findet man sich plötzlich wieder in einer völlig anderen Welt, in der man nur chinesische Gesichter sieht und geräucherten Hühnern in Schaufenstern begegnet. In China Town kriegt man auch andere tolle Dinge, wie z.B die „Original-Copy“ – Rolex für 5 Euro. :-)

Petronas Towers

Religiös, ethnisch und kulturell ist hier einiges zu bewundern. Die
riesigen Moscheen in grünen Parks, die farbenfrohen Hindu-Tempel oder die Chinesischen Tempel voller goldener Statuen sind echt der Hammer.
Die Menschen sind sehr nett, selbst die vermummten muslimischen Frauen lächeln einem zu, finden Piercings und Tattoos „cool“.

Die Redaktion der KL-Post (Das Infomagazin für die deutsche Community in Malaysia, für das ich arbeite) ist ganz easy-going. Ich arbeite wie eine feste Freie - einmal in der Woche gibt es eine Redaktionssitzung, in der ich meine Themenvorschläge vorstellen kann. Es bleibt mir überlassen, ob ich die Texte zu Hause schreibe, im Park unter den Petronas Towers oder am Strand von Port Dickson. Am Samstag werde ich an der „Anak Malaysia
Convention“, die unter anderem von der Friedrich Naumann Stiftung organisiert wird, teilnehmen, und hoffe doch sehr, auf der
anschließenden Pressekonferenz den Deputy Prime Minister von Malaysia YAB Dato´Seri Najib Tun Razak interviewen zu können. Bin schon sehr gespannt…Es wird wahrscheinlich fast genauso spannend, wie das Interview mit dem Besitzer des arabischen Restaurants „Almaphora“, der mich nächste Woche von seinen Kochkünsten zu überzeugen versuchen wird.

Die Mitarbeiter von KL Post sind supernett, die Chefredakteurin,
Katharina Bachmann, ist eine weltoffene Powerblondine, die nebenher abgefahrene Science-Fiction Bücher schreibt. Nur der Webmaster Malte (eigentlich auch ein Netter) stellt sich ein bisschen quer und fürchtet um sein Online-Baby, das ich zu killen versuche. Mal schauen, ob es mir gelingt, die Site umzubauen.

Aber eigentlich habe ich nicht vor, mich großartig mit der Online-Sache zu beschäftigen, denn das hieße: hier in KL bleiben. Viel lieber würde ich mich aufs Schreiben der Reiseberichte konzentrieren. Von Katharina habe ich schon grünes Licht bekommen und einige Reisen gebucht. Zuerst geht es für ein paar Tage nach Taman Negara in den Dschungel, wo es den längsten Canopy Walkway weltweit gibt, 450 m lang und 40 m über der
Erde. Hoffe dass mir die Orang Asli (die Ureinwohnern) dort beibringen, wie man richtig Pfeife raucht und Feuer macht :-). Ansonsten kann man dort Höhlen besichtigen, River Safaris erleben und Wasserfälle bewundern.

Am 29.08 fliege ich nach Phuket, um über das Leben nach der Tsunami zu berichten, dann nach Bangkok, Macau und anschließend nach Hong-Kong.

Wenn alles gut geht und nach Plan verläuft und ich nicht irgendwo
geklaut (mit blonden Haaren bin ich hier ein Exot, den es überall
anzustarren gilt) oder überfahren wurde (das Verkehrschaos hier würde selbst Buddha zum Wahnsinn bringen), werde ich noch eine 4-tägige Reise nach Singapur unternehmen. Dann für ein paar Tage nach Borneo fliegen (würde gerne einen Artikel über die gefährdeten Orang Utans schreiben), dann nach Jakarta in Indonesien (Java) und anschließend nach Bali. Wenn es dort eine Flugverbindung zu den australischen Cocos-Inseln gibt, werde ich noch einen kleinen Abstecher dorthin machen. Ich habe von dieser Insel geträumt, als ich noch nicht mal wusste, dass sie existiert.
Bestimmt werde ich dort meinen verborgenen Schatz finden, wie der kleine Schäfer aus dem Buch von Paulo Coelho „Der Alchemist“.

Ape is crossing

Das Praktische an dem Leben in Malaysia ist, dass alles so günstig ist, selbst die Reisen. Es gibt die Billigfluggesellschaft Airasia, die der europäischen Germanwings entspricht. Supercool. Auch das Essen ist sehr billig, heute habe ich eine Riesenportion chinesischen Chickenfish (den gibt es wirklich :-)) für 4 RM (umgerechnet 80 Cent) gegessen. Ansonsten stopfe ich jeden Tag Unmengen an Sushi in mich herein, das hier sooo frisch und lecker ist. Oder esse einfach irgendwas was nach Essen aussieht, ohne zu wissen, was es ist. Die exotischen Früchte hier sind
auch der Hammer. Außer Durian, das nach Käsefüßen riecht, und worauf alle hier voll abfahren.

Die Shopping-Malls hier sind der Wahnsinn. Sie scheinen kilometerlang zu sein, mit mehreren Stockwerken, unzähligen Restaurants, Klamotten-, Elektronik- und Schuh-Läden. Wenn Frau um 10 da reingeht, sind die Chancen sehr hoch, dass sie erst um 22 Uhr da wieder rauskommt, wenn die Läden schließen. Die Zeit, die Welt da draußen, alles wird während des Shopping-Marathons vergessen - wie besessen hetzt man von einem Laden in den anderen und kauft und kauft und kauft… Am Ende des Tages kommt man wieder zu sich und hat plötzlich Blasen an den Füßen, 15 Paar Schuhe in den Händen und einem halben Kleiderschrank in der Tasche :-). Und dann muss man hoffen, dass der Taxifahrer einen mitnimmt, das ist nämlich nicht
immer der Fall. Wenn er nicht dahin fahren will, wo du hin willst,
schmeißt der dich einfach aus dem Taxi raus oder lässt dich gar nicht rein.

Ja, das Leben hier ist schon sehr spannend :-).

Trackback URL:
https://bps.twoday.net/stories/918712/modTrackback

alphazeichen - 23. Aug, 10:05

Das hört sich ja an ...

wie Urlaub :) mit Praktikum ist da ja wohl nicht viel - viel Vergnügen noch - auch nicht übel - so 5 Monate Urlaub im Semester :) da muss man erstmal drauf kommen. Na beim nächsten Mal :)).

Der Textfluß in die Freiheit...

Realität und Praxis - OJ-Reifeprüfung

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Looooosssst
Ich bin allein. Die Herrin im Büro. Die Eigenverantwortung...
Pinkcat - 5. Mär, 16:07
Projekt-Präsie der Dritties
Wow, die Zahl der Fünftsemester die der Präsentation...
Turin - 8. Feb, 10:25
Projekt-Präsie der Dritties
Frei nach dem Motto "So soll man es NICHT machen" lief...
Turin - 8. Feb, 10:24
Dank an unseren Dieburg-Korrespondenten... .
Dank an unseren Dieburg-Korrespondenten. Die Projekte...
7an - 7. Feb, 13:00
Projekt-Präsi der Siebties
Die Journalisten haben die Website für den Verei Caricatura...
Turin - 6. Feb, 13:28

Status

Online seit 6850 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 5. Mär, 16:07

Credits


Aktuell Asia
BR-Online
Budapest
Frankfurter Rundschau
Gamestar
Kuala Lumpur Post
Merck
N24 - Berlin
Neckermann
Nuernberger Nachrichten
Off-Topic
Pro 7
Publicis
S-Com Degussa
Sport1
ZDF
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren